Fünf-nach-neun-Gottesdienst

Fünf nach neun Gottesdienst, Foto [mns]

Freitags um fünf nach neun feiern wir einmal im Monat mit den Kindern des Familienzentrums Südallee einen Gottesdienst. In diesem kindgerechten Gottesdienst werden den Kindern die Liturgie als gemeinsames Beten und Singen und die biblischen Geschichten nahe gebracht.

Wir gehen heute von fünf Wirklichkeiten aus, in denen Kinder leben, und die sich sehr von der Kindheit in anderen Zeiten unterscheidet:

  1. Wirklichkeit:
    Kinder unterscheiden nicht zwischen Innen- und Außenwelt. Sie leben im Augenblick. Sie spielen das Leben der Erwachsenen nach. Das reale Leben prägt ihre Phantasie. Sie riechen fühlen, schmecken, sehen und hören das ursprüngliche Leben.
  2. Wirklichkeit:
    Kinder hören Geschichten, Erzählungen, Nachrichten, Informationen und diese erzeugen bei ihnen Bilder. Diese fantasievollen Hörbilder prägen die Kinder.
  3. Wirklichkeit:
    Zum Hören gehört von Anfang an das Sehen. Mit einem ersten Bilderbuch begegnet den Kindern eine Kunstwelt. Sie kann förderlich oder hinderlich für die Entwicklung der Kinder sein. In Filmen werden Bilder sehr stark vorgegeben und schränken so oft die Fantasie ein.
  4. Wirklichkeit:
    Der PC und der Internetzugang verändern die Wirklichkeit. Viele Kinder sitzen heute vor dem PC und steigen auf diese Weise aus der ersten Wirklichkeit aus.
  5. Wirklichkeit:
    Die mediale Welt ist überall. Illusion prägt den Alltag, prägt die Freizeit von Menschen. Es geht manchmal die Unmittelbarkeit der Erfahrung des Lebens in der Natur verloren (lila Kühe), ein Leben aus dritter und vierter Hand entsteht.
    Kinder wollen Glauben lernen, sie sind neugierig zu erfahren, wer Gott ist. Für Kinder ist die biblische Tradition eine Erzähltradition, die persönliche Bilder schafft, denen in ihrer Einzigartigkeit eine gemeinschaftliche Kraft innewohnt. Biblische Geschichten erzählen von den existentiellen Erfahrungen der Menschen mit Gott, sich selbst, anderen, der Mitwelt und davon, wie Menschen diese Erzählungen gedeutet haben. Sie erzählen von Höhen und Tiefen des Lebens, von menschlichen Katastrophen und Sehnsüchten.
    Hier einige Beispiele:
    „Wie sollte sich ein Vater gegenüber Kindern verhalten?“ Der liebende Vater – Lukas 15
    „Muss ein Kind immer brav sein?“ Der zwölfjährige Jesus – Lukas 2
    „Kann man Nein sagen lernen?“ Jesu Versuchung – Lukas 4

Zu besonderen Anlässen werden Gottesdienste auch mit den Eltern gefeiert: Ein Abschiedsgottesdienst für die Schulkinder, Gründonnerstag mit anschließendem gemeinsamen Essen, ein Begrüßungsgottesdienst für die neuen Kinder…

Zuletzt ein kleines theologisches Gespräch aus dem Kindergarten
„Wo ist Gott nachts?“ „Meinst du, dass Gott nachts woanders ist als tagsüber?“
„Tags kann Gott ja alles sehen, aber wie kann er uns nachts sehen?“ „Weil Gott in deinem Herzen wohnt, ist Gott auch nachts da.“
„Ja.“ „Ich trage also Gott mit mir rum! Stimmt. Manchmal habe ich das gemerkt.“
„Woran?“ „Da wurde mir so richtig warm ums Herz. Das kann nur Gott gewesen sein.“

Kontakt: Kita.suedallee@diakonie-duesseldorf.de

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